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Wie man dystopische Welten erschafft – Ein Blick hinter die Kulissen von Essenz der Rache

  • Autorenbild: M. G.
    M. G.
  • 12. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Hallo zusammen,

heute möchte ich euch einen Einblick geben, wie ich die Welt von Essenz der Rache erschaffen habe. Einer Welt, die dystopisch ist … aber eben nicht nur.

Denn was ist, wenn die Unterdrücker nicht nur Unterdrücker sind? Was, wenn sie das Klima retten, die Luft reinigen und Technologien einführen, die die Menschen gesünder leben lassen –

während sie gleichzeitig ihre Freiheit nehmen?


1. Die Graustufen der Zukunft – keine Dystopie ohne Zweifel

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Beim Erschaffen dieser Welt war mir klar: Die typische Gut-gegen-Böse-Erzählung reicht nicht. In Essenz der Rache hat eine fremde Zivilisation die Menschheit unterworfen – mit brutaler Gewalt. Doch nachdem der Staub sich gelegt hat, begannen sie damit, die Welt zu „reparieren“.

Durch ihren technologischen Fortschritt wurde das Klima stabilisiert. Die Natur kehrt zurück. Die Städte sind sauber, die Krankheiten rückläufig. Die Menschen leben – im wahrsten Sinne – gesünder.






Und genau das wirft Fragen auf: Wenn das Leben in der Unterdrückung besser ist als in der Freiheit … ist der Widerstand dann noch gerechtfertigt?


2. Weltaufbau durch Ambivalenz

Diese Frage prägt die gesamte Welt von Essenz der Rache. Die freien Gebiete erinnern sich an die Massaker – sie kämpfen für die Erinnerung, für die Toten, für eine Zukunft ohne Fesseln.Doch selbst dort werden die Stimmen lauter, die sagen: „Wofür kämpfen wir noch?“Und in den besetzten Gebieten? Dort wächst eine Generation heran, die sich nicht mehr vorstellen kann, was echte Freiheit überhaupt ist.

Diese Zerrissenheit ist das Herz der Welt – und ihrer Figuren.


3. Figuren, die zwischen den Welten stehen



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Catriona und Selkarion – sie sind zwei Seiten derselben Zerrissenheit.

Catriona kämpft mit jeder Faser gegen das System, das ihr alles genommen hat.Und doch fragt sie sich immer wieder, ob der Preis, den sie zahlt, nicht zu hoch ist. Zwischen Schuldgefühlen, unbändiger Wut und der Hoffnung, dass Rache auch Erlösung bringen kann.Aber was bleibt übrig, wenn man Rache bekommt – und trotzdem leer zurückbleibt?

Selkarion hingegen ist selbst Teil des Systems. Ein Delboraner, geschaffen zum Gehorchen, programmiert zur Loyalität – und plötzlich mit einem Bewusstsein konfrontiert, das sich nicht mehr zum Schweigen bringen lässt. Er beginnt zu zweifeln: an seinem Volk, an seinem Hochkönig … an sich selbst.Seine Reise ist keine klassische Heldengeschichte – sie ist eine stille Rebellion gegen alles, was er je als Wahrheit akzeptiert hat.

Ich wollte keine Figuren erschaffen, die Antworten liefern.Ich wollte zwei Menschen (oder fast-Menschen), die sich ihre Fragen ehrlich stellen.Weil genau das das Menschlichste ist, was es gibt.


4. Dystopie als Spiegel: Warum es persönlich werden muss

Eine gute Dystopie ist nie nur Kulisse. Sie ist immer Kommentar.Essenz der Rache stellt Fragen, die unbequem sind:

  • Was ist Freiheit wert, wenn man dafür alles andere verliert?

  • Was ist Frieden wert, wenn er mit Blut bezahlt wurde?

  • Und: Was passiert, wenn wir nicht mehr wissen, wofür wir eigentlich kämpfen?


5. Fazit: Die beste Dystopie ist die, bei der du dir nicht sicher bist, auf wessen Seite du stehen willst

Ich glaube, das ist der Kern von Essenz der Rache:Dass du als Leser:in zwischendurch innehältst und denkst: „Moment … hat der Feind gerade einen Punkt gemacht?“Und dann fragst du dich: „Und was würde ich tun?“

Wenn dir das passiert – dann habe ich meinen Job als Autor gemacht.



 
 
 

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